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Ceviche mit Leche de Tigre aus Kitchen Impossible

Kitchen Impossible in Peru: Heute kocht Tim Mälzer Ceviche mit Leche de Tigre oder auch Tigermilch nach einem original Rezept aus Peru. Was das ist? Ich war auch im ersten Moment etwas stutzig, denn ehrlich gesagt habe ich mir unter diesem Namen ein Glas Milch mit besonderen Gewürzen vorgestellt, keineswegs aber eine Marinade für Ceviche.

Am Sonntag Abend kämpft Tim Mälzer mal wieder um den Sieg bei Kitchen Impossible, diesmal heißt sein Gegner Klaus Erfort. So viel kann ich schon verraten, die Gerichte, die diesmal in der schwarzen Box warten sind wirklich spektakulär. Neben diesem leckeren Ceviche aus Peru geht es für Tim Mälzer ausserdem noch nach Rom zu Heinz Beck in das Restaurant La Pergola, wo er dessen berühmte Fagottelli Carbonara nachkochen muss. Diese Pasta habe ich schon ausprobiert – einfach göttlich. Hier gehts zum Rezept -> Faggottelli Carbonara

Nun aber zurück zu Tomás Matsufuji aus Peru und seiner Leche de Tigre. In seinem Restaurant Al Toke Pez serviert er die köstlichste Ceviche – ja wirklich! Ich kannte Ceviche bisher auch nur ganz klassisch mit Limette und Salz mariniert – das fand ich immer sehr lecker. Da ich aber ein ausgesprochen großer Fan von rohem Fisch bin und Rezepte aus anderen Ländern eh wahnsinnig spannend finde, musste ich diese Variante mit der Leche de Tigre unbedingt ausprobieren.

Es war Salzig aber nicht salzig, scharf aber ohne Schärfe, das war so elegant.

Tim Mälzer in Kitchen Impossible

Tja, was soll ich sagen: ich esse meine Ceviche ab jetzt nur noch mit Leche de Tigre (Tigermilch) mariniert. Dieses Dressing, nenne ich es jetzt mal, ist soooo köstlich. Da kommen die Aromen von Limette, Ingwer, Sellerie und Knoblauch zusammen mit Zwiebeln und etwas Chili und das Ganze vermischt sich mit dem gehackten Fisch zu einer köstlichen pink-roten Flüssigkeit die ich am liebsten auch einfach so pur getrunken hätte. Es ist genau, wie Tim Mälzer sagt: unglaublich elegant aber nicht zurückhaltend würzig sondern einfach genau richtig!

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Die Marinade ist der Heilige Gral für Ceviche – ganz ehrlich. Ich verstehe gut, warum Klaus Erfort diese Aufgabe für Tim Mälzer ausgesucht hat. Ceviche kennt jeder und jeder weiß, wie man Ceviche klassisch zubereitet nämlich mit Limette und Salz, wenn da nun auf einmal noch andere Aromen eine Rolle spielen, die man gar nicht mit dem Gericht in Verbindung bringt, wird es schwer.

Übrigens habe ich mich neben dem Rezept für die Leche de Tigre auch an die in der Sendung gezeigten Zutaten für die Ceviche gehalten: Fisch, Garnele und Kalmar. Alle drei Fischsorten waren wirklich lecker in der Ceviche, am liebsten mochte ich aber trotzdem den Wolfsbarsch. Euch würde ich aber raten die Fischauswahl das erste Mal genauso wie im Rezept beschrieben zu probieren, denn die unterschiedlichen Konsitenzen der unterschiedlichen Fische machen das Gericht auch vom Mund- und Kaufgefühl wirklich spannend.

Ceviche mit Leche de Tigre aus Kitchen Impossible

Zutaten

  • 1 Wolfsbarsch inkl. Karkassen und Haut (ihr braucht alle Stücke für unterschiedliche Rezeptschritte)

Für den Fischfond:

  • Karkassen und Haut vom Wolfsbarsch
  • 1 Liter kaltes Wasser

Für die Leche de Tigre:

  • 70 g Wolfsbarsch oder Meeräsche
  • Saft von 3 Limetten
  • 3/4 von einer mittelgroße rote Zwiebel ca. 70 g
  • 1 Stange Staudensellerie ca. 60 g
  • 1/2 rote Chilischote
  • 30 g Ingwer
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 TL Salz
  • 1/3 TL weißer Pfeffer
  • 80 ml Fischfond

Für die Ceviche:

  • 100 g Garnelen
  • 100 g Kalamar
  • ca. 100 g Wolfsbarschfilet Rest vom Wolfsbarsch
  • 1/4 rote Zwiebel
  • 1/2 Bund Koriander

Zubereitung

  • Die angegebene Menge ergibt 2 Portionen Ceviche.
  • Die Meeräsche ist ein ziemlich großer Fisch (ca. 1,5 kg) – natürlich viel zu viel um für zwei Personen Ceviche davon zu machen. Daher habe ich einen Wolfsbarsch gekauft, der wiegt so um die 500 bis 600 g und ergibt ca. 200 g Filet. Da der Wolfsbarsch zur gleichen Gattung wie die Meeräsche gehört, ist das Fleisch sehr ähnlich. Allerdings: Wolfsbarsch ist heutzutage ein Zuchtfisch, die Meeräsche ein Wildfang. Ihr könnt die Meeräsche beim Fischhändler eures Vertrauens vorbestellen.
  • Falls ihr keine Karkassen vom Fisch zur Verfügung habt, solltet solltet ihr euch Fischfond kaufen.

Fischfond

  • Wenn ihr einen ganzen Fisch gekauft habt nutzt die Karkassen und die Haut (evtl. auch die Garnelenschalen falls vorhanden) um einen Fischfond zu kochen. Dazu gebt ihr alle Fischreste in einen Topf, gießt mit kaltem Wasser auf. Kurz aufkochen und dann für ca. 30 bis 45 Minuten leicht simmern lassen. Eventuell ausflockendes Eiweiß mit einem Schaumlöffel abschöpfen. Lasst den Fischfond abkühlen und seiht ihn durch ein Sieb ab.

Leche de Tigre | Tigermilch

  • Für die Ceviche nutzt ihr die schönen und gleichmäßigen Filetstücke vom Wolfsbarsch (oder Meeräsche) alle Abschnitte und nicht schönen Teile des Filets hackt ihr fein. Das sollten insgesamt ca. 70 g ergeben.
  • Presst die 3 Limetten aus. Hackt den Ingwer, die Knoblauchzehen, die rote Chili und den Staudensellerie fein. Schneidet ein Viertel der Zwiebel in dünne Halbringe und stellt sie für die Ceviche beiseite – den Rest der Zwiebel schneidet ihr in feine Würfel. Vermischt alles zusammen mit dem gehackten Fisch, Salz und Pfeffer und lasst die Leche de Tigre für 2 bis 5 Stunden ziehen (ich habe sie 5 Stunden ziehen lassen).
  • Gießt dann den Fischfond dazu und seiht die Leche de Tigre ab.

Ceviche zubereiten und anrichten

  • Stellt euch einen Topf mit kochendem Wasser bereit. Legt die Garnelen (sie sollten gehäutet seifür 3 Sekunden in das kochende Wasser, holt sie heraus und lasst sie direkt in kaltem Wasser abkühlen. Schneidet den Kalamar in feine Streifen (zieht vorher die Haut ab) und blanchiert auch diesen für ein paar (5 bis 7) Sekunden. Lasst ihn anschließend ebenfalls im kalten Wasser auskühlen.
  • Schneidet den Wolfsbarsch (oder Meeräsche) in mundgerechte Stücke (er wird nicht blanchiert). Hackt den Koriander inkl. der Stiele grob – im Stiel steckt der meiste Geschmack, daher sollter ihr auf keinen Fall die Blätter abzupfen und nur diese verwenden. Gießt die Leche de Tigre (Tigermilch) zu Fisch, Zwiebelhalbringen und Koriander, vermischt alles kurz und serviert die Ceviche sofort.

Lasst es euch schmecken, eure Tina.

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17 Kommentare zu „Ceviche mit Leche de Tigre aus Kitchen Impossible“

  1. 5 Sterne
    Die Ceviche ist köstlich. Die Marinade bzw. Leche de Tigre ist dafür mit entscheidend. Allerdings würde ich sie persönlich nicht als ganzes Gericht haben wollen, außer vielleicht in Peru ;o) Für den hiesigen Gebrauch sehe ich sie eher als Amuse oder Teil einer Vorspeise. Koriander und ich werden keine Freunde. Schon der Geruch stört. Die Ceviche kommt m.E. auch ohne ihn bzw. ersatzweise mit glatter Petersilie aus.

    1. Liebe Edena,
      ich könnte die Ceviche sogar als doppelte Portion essen, kann aber verstehen, dass eine kleine Portion auch reicht. Als Tipp: statt Petersilie lieber das Grün vom Stangensellerie verwenden, das passt aromatisch besser zum Gericht.
      Viele Grüße,
      Tina

  2. Salut,
    Danke für das Zusammenschreibseln der Kitchen-Rezepte, Möchte gern das Ceviche zubereiten und die Zutaten stehen dazu bereit. Jetzt lese ich „ Gießt dann den Fischfond dazu und seiht die Leche de Tigre ab.“ Was heißt das jetzt? Soll ich jetzt die schöne Brühe inclusive soeben zugegebenem Fischfond wegkippen??? Erbitte dringend Aufklärung.
    Mit Dank im Voraus und vielen lieben Grüßen!
    Edena

    1. Hallo Edena,
      also, natürlich wird der Fond und die Leche de Tigre nicht weggeworfen, das würde ja keinen Sinn machen. Abseihen heißt einfach, dass die Fischabschnitte, Gemüsestücke etc., die in der Leche de Tigre schwimmen, abgeseiht werden müssen, die Flüssigkeit, die du dabei erhältst ist deine Marinade für das Ceviche.
      Viele Grüße,
      Tina

  3. 3 Sterne
    Lecker war das Ceviche ja schon sehr, wenn auch recht aufwendig. Was mich aber etwas stört ist, dass man viel zu viel ‘Leche de Tigre’ übrig hat wenn man die angegebene Menge Fisch verwendet. Habe eh schon nur 500 ml für den Fond verwendet und trotzdem steht der Rest (bestimmt 70% der Ausgangsmenge) der “Milch” jetzt in meinem Kühlschrank rum und ich weiß nicht, was ich damit machen soll. Ich hätte aus dem guten Fischfond lieber eine Suppe oä gemacht und hätte mir eine kleine Warnung im Rezept gewünscht.
    Ansonsten komme ich aber gerne her und freue mich über die schöne Optik und die leckeren Rezepte. Danke dafür!

    1. Schade Viktor, dass Du das Rezept nicht genau gelesen hast und mir deshalb nur 3 Sterne gibst. Im Rezept steht, dass nur 80 ml des Fischfond für die Leche de Tigre genutzt werden.

      1. 4 Sterne
        Merci Tina. Hätte ich selber gleich so verstehen sollen. Das eingelegte Zeugs kommt dann weg?!
        Hab‘s heute probiert. Aaalso – Koriander geht nicht. Eine ganze Portion der Ceviche mögen wir auch nicht wieder. Als kleines Amuse, z.B. in einer Verrine – Top! Könnte sein, in Peru wäre das anders …
        Mach bitte weiter, mir gefällt Deine Seite.
        Viele herzliche Grüße!

    2. 5 Sterne
      Ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil! Habe tatsächlich verschusselt, dass nur 80 ml des Fonds verwendet werden sollen. Meine Schuld, sehr peinlich, Entschuldigung. Ich stocke meine Bewertung nochmal um zwei Sterne auf und lese das nächste Mal besser nach.

  4. Tina, bist Du sicher, dass der FISCH Fonds 2 stdn köcheln soll ? Ich kenne die langen Zeiten von Kalbs- oder Rinderfonds, aber Fischfonds max 30min weil sich sonst die Leimstoffe lösen …
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      ich gebe zu Du hast mich mit deiner Frage etwas überfordert, weil ich tatsächlich noch nie etwas von Leimstoffen gehört habe.

      Also habe ich mich direkt mit Diana Burkel aus dem Würzhaus (befreundete Spitzenköchin) ausgetauscht, die mir das mit den Leimstoffen so erklärte: Leimstoffe lösen sich nur, wenn man über eine längere Zeit richtig heiß und sprudelnd kocht. Das Resultat wäre eine trübe und schleimige Brühe. Solange man auf niedriger Flamme simmert, passiert das nicht – auch nicht über längere Zeit. Aber Du hast nicht ganz Unrecht. Es reichen wohl auch gut und gerne 45 Minuten um einen Fischfond zu kochen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass man mit kaltem Wasser auffüllt, damit das Eiweiß nicht sofort stockt.

      Ich hoffe ich konnt Dir mit dieser Erklärung helfen. und: danke Dir – dank deiner Frage habe auch ich wieder etwas dazu gelernt.

      Viele Grüße,
      Tina

  5. Ich bin zum ersten Mal auf deiner sehr ansprechenden Website. Das Rezept für Leche de Tigre ist genau das, wonach ich suchte. Toll gemacht von dir! Ich war etwas irritiert, Sätze zu lesen, in denen die öffnende runde Klammer steht, ohne dass sie durch ihr Gegenpart geschlossen wird. Ich möchte dir empfehlen, deine Texte Korrektur zu lesen. Das würde deinen ohnehin schon hochwertigen Blog noch besser machen. Hierher komme ich gerne zurück.

    1. Danke Dir Martin für dein Kompliment, freut mich sehr, dass Du gefunden hast, nach was du suchtest.

      Das mit den Klammern habe ich ausgebessert. War ein Formatierungsfehler beim Übertragen der Rezepte in ein Plugin – aber Du hast natürlich Recht. Hier muss ich noch aufmerksamer sein. Danke Dir.

      Viele Grüße und bis auf bald,
      Tina

  6. Liebe Tina,
    ich gucke gerade die Wiederholung von der Folge „Kitchen Impossible“ mit dem Ceviche in der Leche de tigre und bin dadurch auf deinem Blog gelandet. Wie toll du das Rezept hier beschreibst! Ich mag, genau wie du, Rezept aus fernen Ländern sehr spannend finde, muss ich das unbedingt auch mal ausprobieren 🙂 Überhaupt, einen schönen Blog hast du hier, schön, dass ich dich gerade gefunden habe 😉
    Liebe Grüße Julia

    1. Vielen lieben Dank für dein nettes Kompliment Julia,

      ich freue mich auch, dass Du mich gefunden hast. Und ich bin sehr gespannt, wie Dir das Ceviche schmeckt.

      Liebe Grüße,
      Tina

  7. Sehr gutes Rezept Ceviche mit Tigermilch, diese kann man übrigens auch lauwarm über die ceviche geben. Lecker auch mit Forelle ( hab ich so oft in Peru gegessen. Machen Sie weiter so! Tolle Seite.

    1. Hallo Jürgen,

      lauwarm habe ich die Leche de Tigre noch nicht probiert aber das mache ich das nächste Mal. Vielen lieben Dank für den Tipp!

      Viele Grüße,
      Tina

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