Morgens halb elf in Schlüchtern… und wir starten mit einem Gläschen Sekt. Dirk Ludwig hat uns eingeladen – zur Steaksprechstunde – um mit ihm ein Wochenende lang über Fleisch zu philosophieren. Mit „uns“ meine ich 11 Blogger, die sich der Fleischeslust verschrieben haben und sich an den zwei folgenden Tagen alles zum Thema Fleisch sagen wollten, was ihnen so auf dem Herzen lag.
Nach der offiziellen Begrüßung ging es auch gleich los. Denn jeder von uns hatte ein Rezept mitgebracht, das er für die anderen kochen wollte.
Da gab es Lamm…
… und Burger Variationen…
… Fleisch mit Chutneys und Dips…
… ich weiß gar nicht mehr, wie das alles hieß… aber einfach jedes Gericht war einfach unglaublich lecker.
Nacheinander durften wir die Kochinsel in der Steakschaft belegen und unser Rezept zuzubereiten. Wer jetzt denkt, viele Köche verderben den Brei hat aber mal sowas von geirrt. Jeder schaute bei dem anderen in den Topf, rührte mal um, schnibbelte mal da und brachte Kochutensilien herbei. Es war ein großartiges Miteinander und – naja ok – ein kleines bisschen Chaos.
Ich habe übrigens ein asiatisches Gericht mitgebracht und fiel damit total aus der Reihe – ich musste mir schon im Vorfeld anhören, ob das überhaupt was sei, denn eigentlich würden sie ja alle lieber bodenständige Gerichte essen. Um so toller fand ich es, dass es dann doch ausnahmslos allen total gut geschmeckt hat. Tschakka! LECKER&Co eben – lacht!
Das Rezept gibts natürlich für euch. Entschuldigt bitte die dürftige Bildqualität, aber es musste einfach schnell gehen. Wenn man selbst kocht und eine ganz e Meute verköstigen möchte, muss man sich einfach um andere Dinge als das richtige Licht kümmern… 🙁
Zutaten
- Für das Kachelfleisch:
- 4 EL Sojasoße
- 6 cm Ingwer
- 1/2 Chillischote
- 2 Knoblauchzehen
- 2 TL Honig
- 1/2 TL Meersalz
- 300 g Kachelfleisch
- Für den Kartoffelsalat:
- 1/2 Gurke
- 1/2 Mango
- 500 g Kartoffeln Bamberger Hörnchen
- 1/2 Zwiebel
- 2 EL Orangenessig oder 1 EL weißer Balsamico und 1 EL Orangensaft
- 1 gestr. TL Salz
- 1 TL Sesam
- 2 EL Öl
Zubereitung
- Die angegebene Menge reicht für zwei Personen. Startet mit den Kartoffeln und kocht diese in Salzwasser gar aber bissfest. Zieht dann die Schale ab und lasst sie auskühlen.
- Für die Marinade reibt ihr den Ingwer, die Chillischote und die zwei Knoblauchzehen und vermischt sie mit der Sojasoße, dem Honig und Meersalz. Legt eurer Kachelfleisch nun für mindestens 2 Stunden in der Marinade ein. Am Besten schmeckt es jedoch über Nacht, denn dann zieht der Geschmack komplett in das Fleisch – super lecker.
- Schneidet die Mango und Gurke (schälen, halbieren und die wässrigen Kerne entfernen) in Würfel und mariniert diese mit Orangenessig (Alternativ 1 EL weißen Aceto Balsamico und 1 EL Orangensaft), Salz und Öl. Den Sesam röstet ihr in einer Pfanne an. Achtet darauf, dass er nicht verbrennt. Die Kartoffeln schneidet ihr einfach in dicke Scheiben. Habt ihr keine Bamberger Hörnchen verwendet könnt ihr die Kartoffeln auch Würfel schneiden und mit der Gurke und Mango vermischen. Den Sesam streut ihr oben drüber.
- Das Kachelfleisch grillt ihr dann für ca. 8 Minuten, 4 von jeder Seite und serviert es zusammen mit dem Kartoffelsalat auf einem Teller.
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Lasst es Euch schmecken, eure Tina.
Draussen vor der Steakschaft hat uns Dirk 2 Grills angeheizt, auf denen das Fleisch kurz gegrillt oder lange gesmoked wurde… eben je nachdem, was man sich so überlegt hat.
Und damit nicht genug, zusätzlich zu den 11 Gerichten gab es ziwschendurch mal ne Bratwurst oder verschieden gereiftes Fleisch zum probieren. Klar, wir sollten ja auch was lernen.
Ihr seht schon, es gab wirklich unglaublich viel Fleisch zu essen. Klar, da braucht man zwischendurch dann auch mal was zu trinken. Auch daran hatte Dirk natürlich gedacht und uns mit Bier, Wein, Gin Tonic aber auch Softgetränken versorgt. Am frühen Abend starteten wir in den gemütlichen Teil, während der ein oder andere noch kochte und uns sein Gericht kredenzte fingen wir teilweise schon an ausgelassen zu feiern und uns weiter kennenzulernen. Wirklich toll, wie schnell man mit völlig fremden Menschen über das Kochen zusammenkommt und sich gut versteht. Man hat sofort eine gemeinsame Basis, redet, inspiriert sich und genau das ist es ja, wofür die Steakschaft von Dirk steht.
„Ich wollte einen Ort schaffen, an dem man zusammen kommen und sich austauschen kann!“
Während wir bei Bier, Wein und Gin Tonic so vor uns hin philosophierten fingen ein paar (ich nenne jetzt keine Namen) an zu den besten Partyhits mit teilweise mehr als fragwürdige Choreographien zu tanzen. Aber hey, irgendwann steckte das Tanzfieber auch den letzten an und wir hatten eine Menge Spaß. Zum Glück waren wir unter uns… dass die Steakschaft lediglich von einer großen Glasfront zur Straße abgeschirmt war, interessierte uns nicht wirklich.
Die Fotos davon erspare ich euch jetzt lieber… *lacht
Nun ja, nachdem ich dann sogar noch das Disco Fox Tanzbein geschwungen hatte und alle anderen einen leichten Hunger verspürten – ja unglaublich, aber auch nach gefühlten 1000 Kilo Fleisch hat man irgendwann wiederhHnger – fingen wir an Blutwurst mit Äpfeln zu braten. Für mich eine totale Überraschung. Ich habe mich eigentlich immer so ein wenig vor Blutwurst geekelt… sieht ja auch nicht sonderlich appetitlich aus, aber gebraten mit Äpfeln – ein Gedicht.
Damit aber nicht genug. Dirk schürte nochmal den Grill an und so gab es Nachts um 24 Uhr nochmal frisch gegrillte Würstchen. Total lecker – aber auch etwas dekadent, oder?!
Um 1 Uhr habe ich mich dann ins Bett verkrümelt – es war ja auch wirklich ein langer Tag. Im Hotelzimmer angekommen, das nur 50 m von der Steakschaft entfernt lag winkte ich den Jungs aus dem Fenster nochmal über die Straßenseite und wünschte eine Gute Nacht. Die waren ja wirklich unerbittlich… am nächsten Morgen erfuhr ich, dass sie sich noch bis um 4 Uhr die Nacht um die Ohren geschlagen haben.
Um 10 Uhr trafen wir uns dann am Sonntag wieder in der Steakschaft und jeder von uns durfte eine Bratwurst kreieren und diese dann auch abfüllen, verkosten und mitnehmen. Jeder bekam 2 kg Fleisch und da es sogar Lammfleisch gab, war für mich sofort klar, dass ich damit eine Bratwurst machen wollte. Man muss eigentlich nur eine Sache wirklcih beachten: pro 1 kg Fleisch braucht man 20 g Salz in einer Bratwurst. Die restlichen Gewürze kann man dann nach Gusto hinzufügen. Ich habe mich für Thymian, Knoblauch und Portwein entschieden.
Und wisst ihr was? Es ist gar nicht so einfach das Brät in einen Darm gleichmäßig zu füllen und so eine kompakte aber nicht zu weiche Bratwurst herzustellen. Nach ein paar Minuten hatte ich aber den Dreh raus. Nachdem ich dann eine ca. 1,5 m lange Wurst hatte musste ich diese noch in einzelne Würste unterteilen. Das ging dann schon einfacher, einfach drehen – einmal von mir weg, einmal zu mir hin. So bekam ich dann 20 Bratwürste aus 2 kg Hackfleisch heraus. Drei davon wanderten auf den Grill, denn wir wollten natürlich alle die Resultate der anderen probieren.
Eine tolle Kreation war die Hessische Bratwurst in der Harzer Käse und Apfel zueinander gefunden hat… etwas fragwürdig (zumindest für meinen Gaumen) fand ich die Kombination aus Curry und Nutella. Ja, klingt verrückt, oder?! Aber, einigen hat sie geschmeckt.
Nachdem wir uns dann auch noch durch 11 Sorten Batwurst probiert hatten, zumindest einen Happen, machten wir noch ein Gruppenfoto an Der Kuh und verabschiedeten uns.
Für mich waren das wirklich zwei sehr gelungene, aufregende und ideenreiche Tage. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und fachlich auch einiges zum Thema Fleisch gelernt. Ich habe neue Ideen und Inspirationen mitgenommen und sogar einen kleinen Grill, der momentan auf Wanderschaft geht. Dazu gibt es bald mehr.
Vielen Dank an Dirk, der mit seiner immerwährenden Geduld und dem ständigen Lächeln auf den Lippen – selbst bei nächtlichen Kochaktionen, obwohl die Küche gerade aufgeräumt war – diese zwei Tage so angenehm gestaltet hat. Danke Dir für die vielen Eindrücke in das Fleisch-Kochen-Braten-Grillen-Handwerk.
Danke auch an die vielen tollen Menschen, die ich kennengelernt habe. Ohne euch, wäre es nicht so schön geworden.Ich freue mich schon, euch alle wieder zu treffen… wer weiß, wo wir uns demnächst über den Weg laufen.
Dankeschön an Thomas von Fleischbotschafter, der mich beim Wurst machen fotografiert hat. 🙂