„Foodwaste, Misfits und saisonal. Kreative nachhaltige Rezepte“ Das ist das Motto vom diesmonatigen Blogevent von Zorra von KOCHTOPF, das sie zusammen mit IKEA veranstaltet. Die Grundmotivation ist schnell erklärt: es werden viel zu viele Lebensmittel weggeworfen, nicht umsichtig mit diesen umgegangen und DAS sollten wir ändern.
Nur, weil Gemüse krumm und schief, zu klein oder zu groß geraten ist, schmeckt es nicht schlechter. Da drängt sich mir die Frage auf: warum gibt es eigentlich eine Norm für die Natur? Wie kann ein Brokkoli eigntlich zu groß oder zu klein sein? Ich habe schon einmal sehr ausführlich meine Gedanken zum Thema Foodwaste in diesem Artikel niedergeschrieben >> taste not waste
Ich mache mir immer wieder Gedanken dazu und versuche so gut es geht alles weiter zuverwerten. Weiches und schrumpeliges Gemüse oder Obst wandert bei mir meist in Salatdressings. Das Tolle daran ist: das Gemüse/Obst wirkt als Emulgator in der Vinaigrette und führt damit dazu, dass sich Öl und Essig verbinden. Ihr kennt den Effekt bestimmt von Joghurt, Mayonnaise oder auch Senf?! Nebeneffekt von Obst/Gemüse: schon die Vinaigrette schmeckt fruchtig und hat eine schöne sämige Konsistenz. Mein Geheimtipp: Apfelmus im Salatdressing – das liebe ich! Zum Rezept für mein >> Apfelmusdressing.
Lust auf Tomate oder Zucchini in der Salatsoße? Diese Rezepte findet ihr hier >> Salatdressings
Mein heutiges Rezept hat dabei Einflüsse aus vielerlei Quellen. Es sollte leicht zuzubereiten, aber trotzdem etwas Besonderes sein. Seit einiger Zeit ist es sehr avantgarde die Strünke vom Kopfsalat zu essen. Warum? Ganz einfach: gerade die Strünke sind geschmacklich am intensivsten. Sie sind knackig und haben eine leicht bittere Note – das mag ich sehr gerne.
Ob im Sosein** oder Essigbrätlein** – in beiden Sternerestaurants haben wir schon Salatstrünke serviert bekommen. Zu Recht fragt ihr euch gerade, was man dann mit den Blättern macht? Ganz einfach: diese werden als Emulgator im Dressing mitpüriert. Die knackigen inneren Blätter natürlich nicht, aber die schon leicht schlappen äußeren Blätter – die kommen ins Dressing – ist ja auch viel nachhaltiger als sie wegzuwerfen, oder?
Das Topping für meinen Salat bilden heute Semmelknödel aus altem Schwarzbrot. Klingt jetzt erst mal nicht so revolutionär – ist es auch nicht, aber die Zugabe von Blauschimmelkäse macht die Semmelknödel zu etwas Besonderem. Am Besten verwendet ihr hier die Rinde vom Gorgonzola – das Stück, das man eh nicht sooo gerne aufs Brot isst. Ggenießt hier ruhig das cremige Innere und lasst die Rinde übrig – die ist für die Semmelknödel gerade perfekt.
Zutaten
Für die Semmelknödel Muffins:
- 240 g altes Schwarzbrot
- 150 ml Milch
- 1/2 Pck. Backpulver
- 100 g Gorgonzola (am Besten die Rinde)
- 3 Eier
- 50 g Zwiebeln
- 2 gestr. TL Salz
- 1 TL Pfeffer
Für den Salat:
- 2 Romana Salatherzen
- 40 ml Balsamico Bianco
- 80 ml Öl
- 1,5 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer
- 4 TL Agavendicksaft
- 1 TL Senf
- ca. 50 ml Wasser
Zubereitung
- Die angegebene Menge ergibt 3 bis 4 Portionen, je nach Hunger.
Semmelknödel Muffins zubereiten
- Weicht das alte Brot in der Milch ein und vermengt es mit den restlichen
Zutaten zu einem glatten aber festen Teig. Ich gebe gerne etwas
Backpulver zu den Semmelknödel Muffins, das macht sie nämlich noch
fluffiger. - Beim Gorgonzola (oder auch jedem anderen Weichkäse) benutzt ihr die
Rinde und sonstige Reste, die ihr vielleicht nicht mehr aufs Brot essen
möchtet. - Verteilt den Teig auf 8 Muffinförmchen (ich verwende Silikon) – diese
dürfen gut und gerne richtig voll sein, denn der Semmelknödelteig ist ja
nicht flüssig. Nutzt ihr ein Blech oder Keramikformen fettet diese
bitter vorher ein, damit die Knödel auch sicher herausgehen. - Ein tiefes Backblech ca. 3 cm hoch mit Wasser füllen und die Förmchen
hineinstellen. Nun bei 180°C Umluft im Ofen für 25 Minuten garen. Für
den besonderen Crunch am Ende noch kurz den Grill im Ofen anwerfen und
die Semmelknödel von oben anknuspern. Achtet darauf, dass sie nicht zu
dunkel werden. - Während die Knödel im Ofen backen könnt ihr den Salat zubereiten.
Salatdressing aus welken SalatBlättern
- Zupft die äußeren großen Salatblätter vom Strunk ab, lasst letzteren
aber ganz. Trockene Stellen am Strunk schneidet ihr ab. Wascht die
Salatblätter und gebt die schlappen und welken Blätter zum Pürieren in
einen Mixer. Essig, Öl, Salz, Pfeffer, Senf und Agavendicksaft (oder
Honig) hinzugeben und solange mixen, bis ihr eine gleichmäßige und
sämige Salatsauce erhaltet. Ich habe noch zusätzlich mit etwas Wasser
verdünnt.
Semmelknödel Muffins mit Salat anrichten
- Sie Salatsauce auf die Teller aufteilen. Die Salatherzen halbieren und darauf setzen. Semmelknödel Muffins daneben setzen.
Biomüll
- Der übrig gebliebene Biomüll beschränkt sich auf ein paar Zwiebelschalen, Eierschalen und ca. ein Esslöffel Salatabschnitte.
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