Rhabarbersaison – das bedeutet vor allem viele viele Rhabarberkuchen. Aber: Rhabarber kann noch viel mehr als süß. Eigentlich gehört er ja eh zur Gattung des Gemüse und macht sich daher auch einfach großartig als Salat.
Roh kann der Rhabarber ganz leicht verzehrt werden. Das ist nicht nur lecker sondern auch sehr gesund. Besonders lecker: asiatische Aromen wie Ingwer und Thai-Basilikum. Für den Knack gibt es dann noch geröstet Erdnüsse oben drauf.
Ich habe den Rhabarbersalat das erste Mal bei Diana Burkel im Würzhaus gegessen und war so begeistert, dass ich natürlich – mal wieder – direkt nach dem Rezept fragen musste. Das gab sie mir natürlich sehr gerne, damit ich es euch zeigen kann.
Diana servierte den Rhabarbersalat zu einem Fischgericht. Gebratene Meeräsche mit grünem Spargel und Curryfond. Klar, letzteren habe ich auch nachgekocht – Rezept findet ihr weiter unten im Post. Ich habe zum Rhabarbersalat noch grünen Spargel, den köstlichen Curryfond und White Tiger Garnelen gekocht. Und das war auch wirklich richtig lecker. Ein tolles frisches Gericht für den Sommer. Wunderbar vorzubereiten und damit auch für eine größere Gästerunde sehr gut geeignet.
Darf man Rhabarber roh essen?
Viele Menschen haben Bedenken, ob man Rhabarber überhaupt roh essen kann. Diverse Artikel in Zeitschriften schüren dabei eher Angst vor dem Gemüse als richtig aufzuklären.
Also: Rhabarber besitzt Oxalsäure – das ist richtig. Oxalsäure ist in großen Mengen schädlich – auch das ist richtig. „Große Mengen“ bedeutet hier -als Richtwert – mehr als 2 Stangen rohen Rhabarber pro Person. Ich weiß nicht, wie es euch geht: ich schaffe keine 2 Stangen rohen Rhabarber – das ist mir zuviel. Unser Körper sendet uns Signale, wann es genug von einem bestimmten Lebensmittel ist – wir müssen nur darauf hören.
Fakt 1: In den Blättern und der Schale des Rhabarber steckt die meiste Oxalsäure.
Fakt 2: Auch unser Stoffwechsel produziert Oxalate, unser Körper kann also damit umgehen.
Fakt 3: Auch Amaranth, Portulak, Tee, Pfefferminz, Gänsefuß, Spinat, rote Beete, Yamswurzel, Mangold, Sauerampfer, Nüsse, Kakao, Kaffee, Petersilie, Sellerie und Weizenkleie enthalten verhältnismäßig viel Oxalsäure.
Fakt 4: Je später in der Saison, desto höher wird der Oxalatgehalt im Rhabarber.
Fakt 5: Je reifer der Rhabarber ist, also je roter die Stangen, desto weniger Oxalsäure ist enthalten.
Ja, wer auf Oxalsäure empfindlich reagiert für den ist der Rhabarbersalat nix, aber wer auf Nüsse allergisch ist, isst ja auch keinen Nusskuchen?!
Noch eine zusätzliche Info: Die Oxalsäure im Rhabarber kann ganz einfach durch Milchprodukte „unschädlich“ gemacht werden. Die Oxalsäure bildet in Verbindung mit Calcium nämlich sogenannte Calciumoxalat-Komplexe, die unlöslich sind und somit weder ins Blut aufgenommen noch vom Darm resorbiert werden können. D.h. die aufgenommene Oxalsäure wird einfach wieder ausgeschieden ohne unsere Körper zu belasten.
Also: lasst euch den Rhabarbersalat schmecken, schaltet den Kopf aus und den Bauch an!
Zutaten
- 1 Stange Rhabarber (ca. 300 g)
- 1 EL frisch geriebener Ingwer
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 1 EL Distelöl
- 1/2 Bund Minze
- 1/2 Bund Thai-Basilikum (alternativ: Koriander)
- 1 Hand voll Erdnüsse (ungesalzen)
Zubereitung
- Schält den Rhabarber, falls die Schale faserig ist und hobelt ihn anschließend in feine Scheiben.
- Reibt den Ingwer über eine Reibe und gebt ihn zum Rhabarber. Salz, Öl und Zucker hinzu und nun knetet ihr den Rhabarber mit den Gewürzen für ein paar Minuten, damit sich die Aromen miteinander verbinden. Lasst den Rhabarbersalat nun für mind. 1 Stunde ziehen.
- Hackt die Blätter des Thai-Basilikum und der Minze fein und gebt diese, zusammen mit den Erdnüssen zum Rhabarbersalat.
- Fertig: Asiatischer Rhabarbersalat mit Erdnüssen.
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Lasst es euch schmecken, eure Tina.