Die Bärlauchzeit ist schon in vollem Gange und auch ich bin momentan jedes Wochenende im Wald und sammel die würzigen grünen Blätter. Mit Bärlauch kann man so viel machen und auch alles von der Pflanze verwenden. Der Klassiker ist sicherlich das Bärlauchpesto: Bärlauch, Parmesan, Nüsse und Olivenöl bilden hier die Basis. Als Brotaufstrich oder Pastsauce oder auch einfach in Quark gerührt ist das Bärlauchpesto beliebt.
Ich persönlich mag es aber noch lieber den Bärlauch ganz pur in Olivenöl aufzubewahren. Dazu püriere ich die Blätter mit Öl und lasse sie stehen. So hält sich der Bärlauch über Monate bei Raumtemperatur und kann für Salatsaucen und natürlich auch alle anderen Saucen verwendet werden. Richtig lecker: Bärlauch-Öl auf ein Stück Weißbrot streichen, im Ofen rösten und mit marinierten Tomatenwürfeln garnieren. So einfach geht ein feines Bärlauch-Tomaten-Bruschetta.
Wo wächst Bärlauch?
Bärlauch wächst im Wald, immer dort, wo es schön feucht ist, also z.B. ein kleiner Bach fließt oder ähnliches. Bärlauch hat es gerne halbschattig, kühl und nass. Und wo Bärlauch wächst, wächst er in rauen Mengen. Bei uns in der fränkischen Schweiz gibt es einige Stellen, wo man ihn finden kann.
Bärlauch richtig und nachhaltig sammeln
Achtet beim Bärlauch sammeln bitte unbedingt darauf, dass ihr niemals komplette Pflanzen aberntet. Lasst also mindestens ein Blatt stehen, denn nur so kann sich die Pflanze erholen und im nächsten Jahr wieder austreiben.
Neben den Blätter könnt ihr natürlich auch die Blüten bzw. Knospen sammeln. Diese schmecken genauso würzig wie die Blätter und man kann sie entweder direkt roh essen oder, wie Kapern, einlegen. Das Rezept für die Bärlauch Kapern findet ihr weiter unten im Artikel.
Bärlauch vs. Maiglöckchen
Immer wieder liest man, dass man besonders vorsichtig sein soll, wenn man Bärlauch pflückt, damit man nicht versehentlich die Blätter vom giftigen Maiglöckchen isst. Wenn ihr euch unsicher seid, ob ihr auch wirklich das richtige Kraut gesammelt habt reibt einfach mal das Blatt und riecht daran. Bärlauch riecht intensiv würzig nach Knoblauch, Maiglöckchen tut das nicht. Außerdem sind die Bärlauchblätter auch viel zarter als die der Maiglöckchen. Es gibt ausserdem auch noch die Herbstzeitlose mit der man den Bärlauch verwechseln kann. Die Blätter sehen sich relativ ähnlich, allerdings wächst die Herbstzeitlose eher auf Wiesen. Auch hier gilt: mach den Geruchstest.
Bärlauchpesto
Mein Bärlauchpesto mache ich mit Walnüssen, denn Pinienkernen sind für meinen Geschmack zu mild für den Bärlauch. Viel zu schade, dann so teure Nüsse zu verwenden, wenn man diese nicht herausschmecken kann. Walnüsse und Haselnüsse mag ich am liebsten. Meine Mama mag besonders gerne Sonnenblumenkerne und Cashewkerne. Ihr könnt hier auf jeden Fall einfach ausprobieren, was euch am Besten schmeckt.
Zutaten
- 100 g Bärlauch
- 100 g Walnüsse (oder Haselnüsse)
- 100 ml Olivenöl
- 75 g Parmesan
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer schwarz
- 1 Zitrone (Abrieb und 4 cl Saft)
Zubereitung
- Reibt die Zitrone ab und presst den Saft aus. Gebt beides zusammen mit Bärlauch, Walnüssen, Olivenöl, Parmesan, Salz und Pfeffer in einen Mixer und püriert alles zu einer cremigen Paste. Füllt das Pesto direkt in ein Schraubglas und stellt es in den Kühlschrank. Dort hält sich das Pesto gut 2 bis 3 Monate.
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Bärlauch in Öl
Ich bin ja ein bekennender Hamster und kann kaum aufhören zu sammeln, wenn ich an einer Kräuter bzw. Bärlauchquelle stehe. Tja und wenn ich dann mit den vollen Tüten nach Hause komme und so viel wie möglich schon mal an die Nachbarn verteilt habe, dann muss ich mir überlegen, was ich mit dem Rest mache. Mein Tipp dafür: Bärlauch in Öl. So kann man den Bärlauch wunderbar konservieren und für allerlei Rezepte verwenden.
Zutaten
- 1 Teil Bärlauch
- 2 Teile Olivenöl
Zubereitung
- Für den Bärlauch in Öl braucht ihr Bärlauch und doppelt so viel Olivenöl. Also, z.B. 100 g Bärlauch und 200 g Olivenöl. Gebt beides zusammen in einen Mixer und mixt solange, bis der Bärlauch schön klein ist. Achtet aber darauf, dass Öl und Bärlauch nicht zu heiß werden. Den Bärlauch in Öl könnt ihr dann in ein Glas füllen. Wartet nun darauf, bis der Bärlauch sich absetzt – dies kann gut ein paar Stunden dauern. Wichtig ist: Auf dem Bärlauch sollte eine Schicht Öl sein, damit dieser nicht mit Luft in Berührung kommt. So ist der Bärlauch über viele Monate bei Raumtemperatur haltbar und kann für Salstsaucen, Dips und als Brotaufstrich verwendet werden.
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Bärlauch Kapern
Nicht nur die Blätter vom Bärlauch sind lecker, auch die Knospen sind köstlich. Wenn diese noch nicht geblüht haben kann man sie wie Kapern einlegen. Als Topping für Salate oder aufs Käsebrot esse ich die Bärlauch Kapern am liebsten.
Zutaten
- 35 g Bärlauchknospen
- 30 g Zucker
- 1 TL Salz
- 6 cl weißer Essig
- 8 cl Wasser
Zubereitung
- Entfernt von den Bärlauchknospen den Stiel. Es sollten noch maximal 0,5 cm Stiel an den Knospen hängen. Füllt alle in ein Schraubglas.
- In einen Topf bringt ihr Zucker, Salz, Essen und Wasser zum Kochen und gießt diesen Sud noch heiß auf die Bärlauchknospen.
- Nun müssen die Kapern 3 Tage ziehen, dann sind sie fertig zum Verzehr.
- Ich esse die Kapern gerne als Topping auf Salat oder Käsebroten.
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Lasst es Euch schmecken, eure Tina.
Meine Mama macht auch gerne Bärlauchsalz. Dazu mixt sie die frischen Bärlauchblätter mit Salz und breitet dieses Gemisch anschließend auf einem Backpapier aus und lässt es bei 30°C komplett im Ofen trocknen. Danach wird nochmals fein gemahlen. Das Ergebnis ist ein würziges, kräftig grünes Salz, das sie gerne auf frischem Gemüse isst.