Neulich stand ich bei einem Fotoshooting vor einem Problem: der Kunde wünschte sich Waffeln mit einer Kugel Vanilleeis und eingekochten Pflaumen. Die Frage, die sich mir sofort aufdrängte: Wie schaffe ich es im Sommer, dass mir das Eis während dem Fotografieren nicht schmilzt? Das Set aufbauen, Deko verrücken – das alles kostet Zeit und das Eis verflüssigt sich währenddessen. Die einzig logische Lösung: ich mache ein Fake Eis für das Fotoshooting, das genauso aussieht wie ein echtes Eis, aber temperaturstabil ist. In der Foodfotografie bzw. beim Foodstyling gibt es allerlei Tricks, wie man Essen aus anderen Stoffen nachbauen kann. Oft sind diese Methoden aber doch ziemlich unappetitlich, sodass im Anschluss das Lebensmittel nicht mehr verzehrt werden kann. Schade! Also, brauchte ich eine essbare Alternative, damit ich mich vor Ort auf das Foodstyling und Set aufbauen konzentrieren kann, ohne Angst um das Eis zu haben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Fake Eis selbst zu machen – ganz beliebt scheint es zu sein, das Eis aus Margarine und Stärke herzustellen. Das klang aber so unappetitlich, dass ich weiter recherchierte. Schließlich stieß ich auf eine Anleitung Fake Eis aus Kuvertüre und Puderzucker zu machen – super, beides lebensmittelechte Zutaten, die an sich schon lecker sind. Da das Ganze so einfach war und wirklich gut funktionierte, möchte ich Euch dieses DIY gerne zeigen.
DIY | So einfach macht ihr Fake Eis selbst
Die Herstellung ist denkbar einfach: Kuvertüre schmelzen und mit Puderzucker verkneten. Für ein Vanilleeis braucht ihr weiße Kuvertüre, Schokoladeneis macht ihr aus Vollmilch oder Zartbitter Kuvertüre. Und wie ist es mit Fruchteis? Das funktioniert mit Gel- oder Pulverfarben am Besten. Handelsübliche Zuckerfarben aus dem Supermarkt z.B. funktionieren nicht gut, weil sie nicht farbintensiv genug sind. Für Erdbeereis geht rosa oder auch rote Farbe, Minzeis macht ihr mit grün, usw. Man kann in das Fake Eis auch super Stückchen miteinarbeiten. Schokoladenstückchen oder Nüsse funktionieren sehr gut. Fruchtstücke leider nicht. Hier kann man aber z.B. auf Trockenfrüchte zurückgreifen oder ihr habt noch andere Ideen?
Nachdem die Fake Eis Kugeln fertig sind können diese entweder im Kühlschrank oder im Vorratsregal aufbewahrt werden. Durch den vielen Puderzucker in der Masse hält sich das Eis.
Ganz wichtig für die Herstellung: ein Eisportionierer mit Metallbügel mit dessen Hilfe man das Eis herauslöst. Ohne diesen bekommt ihr nämlich nicht die typische Oberflächenstruktur und genau diese ist aber so wichtig für den realistischen Look.
Auf foodundco.de ist alles echt
Ganz wichtig: es geht hier nicht darum, Rezeptfotos auf dem eigenen Blog zu fälschen und Essen, das es so gar nicht gibt, abzulichten. Auf meinem Blog ist alles echt – natürlich auch die Eisrezepte. Da bin ich beim Fotografieren eben sehr schnell und habe vorher schon alles in Ruhe aufgebaut und ausprobiert. Es geht hier lediglich darum, im Rahmen eines Fotoshootings (z.B. für Kunden), in dem das Eis eine Nebenrolle (!!!) spielt, das Fotografieren von Eis überhaupt erst möglich zu machen.
Zutaten
- 200 g weiße Kuvertüre
- ca. 150 g Puderzucker (habt vorsichtshalber mehr da)
Zubereitung
- Schmelzt die Kuvertüre.
- Verknetet dann die Kuvertüre mit dem Puderzucker. Die Masse sollte eine feste aber knetartige Konsistenz haben. Je nachdem, welche Kuvertüre ihr verwendet, braucht ihr vielleicht auch etwas mehr Puderzucker.
- Formt mit den Händen eine Kugel und drückt diese in einen Eisportionierer mit Metallbogen, dieser ist wichtig für die Struktur der Eiskugel. Nun die Kugel einfach durch Drücken des Eisportionierers aus diesem herausdrücken und: fertig.
- Das Fake Eis könnt ihr nun im Kühlschrank lagern, bis dieses fest geworden ist.
- Wer Erdbeereis oder Schokoladeneis für ein Shooting braucht nutzt entweder rote Lebensmittelfarbe (unbedingt Gelfarbe oder Pulverfarbe) oder Vollmilch Kuvertüre.
Video
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Viel Spaß beim Fotografieren, eure Tina.