Andreas Hertl von Scotch Broth Whisky und Fabian Denninger aus dem Restaurant Entenstuben.

Hertl trinkt: Whiskydinner in den Entenstuben

Andreas Hertl von Scotch Brotch Whisky lädt zum Whiskydinner bei Fabian Denninger in den Entenstuben ein und hat eine Auswahl seltener Whisky von Malts of Scotland im Gepäck. Uns erwartet eine Auswahl Schottischer Whisky von seltenen Distillerien im Alter von 7 bis 30 Jahren und von 80 bis 600 €. Passend dazu serviert uns Fabian Denninger – Chefkoch der Entenstuben – mit seinem Team 6 Gänge aus seinem aktuellen Menü.

Was ist ein Whiskydinner?

Um 19 Uhr gehts los: Ähnlich wie korrespondierende Weine zum Menü werden auch bei einem Whiskydinner passende Spirituosen – in diesem Fall eben Whisky – zu jedem Gang gereicht. Andreas Hertl erzählt – ähnlich wie ein Sommelier über Weine – Interessantes zu jedem Whisky. Angekündigt durch das Läuten einer kleinen Glocke reichen seine Erzählungen von Anekdoten der Abfüller bis hin zu hard facts.

Wusstet ihr z.B. das eine Distillerie in Schottland, die 2,5 Millionen Liter Alkohol jährlich produziert, als „klein“ gilt?! Größere DIstilleries wie z.B. Glenfiddich produzieren ca. 20 Millionen Liter Whisky jährlich. Andreas kennt fast alle Abfüller privat und kann so aus dem Nähkästchen plaudern. Dadurch sind seine Erzählungen eine bunte Mischung und sehr kurzweilig.

Kulinarisch startet der Abend drei Kleinigkeiten: Geräucherte Paprika, Karotten und Koriander. So unscheinbar die Paprika auf dem Löffel auch scheint – wir sind begeistert.

Dann startet das Menü zum confierten Saibling mit Rucola und Hagebutte reicht uns Andreas ein Glas Imperial Rare Cask, 25 Jahre alt mit 41,7% Fassstärke. 217 Flaschen gibt es von diesem Fass und der Whisky ist im Bourbon Barrel gereift – einfach köstlich und mein Favorit dieses Abends. Der Whisky ist süßlich, hat eine Nase von Karamell und Honig und schmeckt ganz leicht.

Eine Auswahl selbst gebackener Brötchen mit einer köstlichen Balsamico Butter genießen wir zwischen den Gängen. Für mich gehört Brot und Butter zu einem guten Menü einfach dazu. Die Balsamico Butter ist so köstlich, dass ich Fabian frage, ob ich Euch dieses Rezept verraten darf. Und: ich darf!

Balsamico Butter von Fabian Denninger aus dem Restaurant Entenstuben

Zutaten

  • 200 g Zucker
  • 250 g dunkler Aceto Balsamico
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 2 Blätter Lorbeer
  • 750 g Butter

Zubereitung

  • Die angegebene Menge ergibt ca. 1,2 kg Balsamico Butter von Fabian Denninger aus dem Restaurant Entenstuben.
  • Die Hälfte des Zuckers zusammen mit Rosmarin und Lorbeerblättern karamellisieren. Dann mit dem Aceto Balsamico ablöschen, den restlichen Zucker hinzugeben und auf die Hälfte einreduzieren. Durch ein Sieb abgießen und die Hälfte der Butter mit dem Pürierstab untermixen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
  • Die restliche Butter ebenfalls auf Zimmertemperatur bringen und mit einem Handmixer schaumig schlagen. Dann die Balsamico-Butter unterrühren.
  • Am Besten schmeckt die Balsamico Butter zimmerwarm mit frischem Brot.

Während Andreas erzählt wird in der Küche schon der nächste Gang angerichtet. Es gibt Krustentierschaum mit Chicorée und Quinoa – dazu trinken wir ein Glas Auchentoshan Rare Cask, 22 Jahre alt, auf 182 Flaschen limitiert und ebenfalls im Bourbon Fass gereift. Die Fassstärke von 52,9% ist mir etwas zu stark, aber mit ein paar Tropfen Wasser ist es köstlich. Der Whisky schmeckt weich und intensiv und erinnert mich an Marzipan. Der Krustentierfond ist mein Favorit des Abends, denn er ist reichhaltig aber nicht süß. Eine intensive und leicht herbe Suppe – wirklich köstlich! Und das Beste – mit den Brötchen können wir dann auch noch den letzten Rest des Krustentierfonds aus den Tellern dippen!

Als nächstes probieren wir einen 12 jährigen Teaninich mit 54,8% Fassstärke, welcher auf 316 Falschen limitiert ist. Der Whisky ist im Portwine Cask gereift und hat eine schöne dunkel-goldene Farbe. Er riecht nach Pflaume, Zwetschge bzw. gedörrtem Obst. Sehr sehr lecker! Dazu gibt es aus den Entenstuben geschmorten Spitzkohl mit Frühlingslauch, Kümmel und weißem Alba-Trüffel.

Die Glocke klingelt und das Highlight des Abends kommt nun ins Glas: Ein 30 Jahre alter Mortlach Rare Cask mit 44,2% und auf 259 Flaschen limitiert. Für 599€ kann man eine Flasche von diesem Whisky sein eigen nennen – also theoretisch, denn Andreas sagt schon ganz am Anfang des Abends: „Die Flaschen, die ich von diesem Whisky dabei habe, sind schon verkauft.“ Mit dem Sherry Cask Finish ist er sehr fruchtig, süß und extrem weich auf der Zunge. Ein Geschmack von Schwarzkirsche, Honig und Gewürzen macht sich auf der Zunge breit. Dazu gibt es von den Entenstuben eine sous vide gegarte Lammhüfte mit Bohnen und Sonnenblume. Sieht diese Bohnenterrine nicht einfach zauberhaft aus? Eine köstliche Kombination und der kräftige Whisky passt perfekt zum Fleisch.

Wir schließen den Abend mit einer süßen Kreation aus Mais, Schokolade und Karamell – dazu gibt es den jüngsten Whisky des Abends. Gerade mal 7 Jahre alt und eine deutsche Kreation: The Westfalian German Rye Whiskey mit 53,1% und im New Oak Barrel gereift. Süß und nach Karamell und Vanille riecht der Whiskey in der Nase und auch der Geschmack ist süß auf der Zunge. Eine tolle Kombination zum Dessert, das wirklich köstlich ist!

Was für ein wunderbar runder Abend. Die Atmosphäre ist den ganzen Abend über sehr entspannt. Das Publikum ist bunt gemischt, altersmäßig zwischen 30 und 70 Jahren. Alle haben sichtlich Spaß am Essen und am Whisky. Andreas führt gekonnt und gelassen durch den Abend und besucht die Gäste zwischendurch an ihren Tischen. Das leckere Essen vom Team um Fabian macht aus dem Whisky Tasting ein ganz besonderes Erlebnis. Um 22:30 Uhr ist das Dinner vorbei – einzelne Gäste zahlen schon, andere bleiben noch an den Tischen sitzen und lassen den Abend ausklingen. Ein rundherum gelungener Abend.

Wenn auch ihr Spaß an Whisky habt, schaut doch mal bei Andreas Hertl im Scotch Broth Whisky in Fürth vorbei. Dort findet ihr eine Auswahl feinster Spirituosen. Sherry, Whisky und Portwein Tastings bietet Andreas über das Ganze Jahr verteilt und zu unterschiedlichen Budgets an. Ob bei ihm im Laden mit Käsebegleitung, im Pub oder auch ganz exklusiv in London mit vielen alten Flaschen. Es ist für jeden was dabei!

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2 Kommentare zu „Hertl trinkt: Whiskydinner in den Entenstuben“

  1. Hallo Tina,
    das klingt nach einem ganz tollen Event!
    Vor allem sehen die Gerichte sehr lecker aus.
    Ich habe eine Frage zur Bohnenterrine. Waren die Bohnen nur in einer Eimischung gebettet oder war da noch Teig drunter? Und was ist die braune Paste on top?
    Super Blog übrigens!
    LG Heike

    1. Hallo Heike,
      Teig war bei der Terrine nicht drunter. Die braune Paste ist ebenfalls aus Bohnen: Bohnenmus – das war unglaublich lecker!
      Viele Grüße, Tina

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