Auf dem Weg nach Murano – das Glasbläserdorf. Wegen Brandgefahr hat man die Glasbläser nicht innerhalb von Venedig verteilt sondern auf eine eigene Insel ausgelagert. Bei der engen Bebauung in Venedig, macht das auch durchaus Sinn. Was ich wirklich makaber finde: Weil die Glaskunst in Murano so speziell und handwerklich meisterlich war, hat man Glasbläser und -künstler, die woanders diese Kunst ausüben wollten verhaftet und umgebracht. So wichtig war es für Murano das Wissen um die Glaskunst hier zu erhalten und nicht nach außen zu tragen.
4-teilige Reisereportage – 4 Tage in Venedig
In meiner Venedig-Reportage verrate ich Euch meine Tipps für die besten Restaurants! Wo gibt es die größte Vielfalt an Cichetti, wo den besten Fisch und wo das leckerste Eis? Wo essen die Venezianer fernab vom Touristennepp? Meine Restauranttipps für leckeres und authentisch-venezianisches Essen habe ich Euch in meinen Reiseberichten zusammengestellt und führe Euch so kulinarisch durch dei Lagune. Zusätzlich zeige ich Euch schöne Orte, verwinkelte Gassen und ein paar ungewöhnliche Blickwinkel in Venedig.
- Tag 1: San Marco und Rialto
- Tag 2: Murano und Cannaregio
- Tag 3: Cannaregio und Rialto
- Tag 4: Rialto, Cannaregio und San Polo
Mein Ziel in Murano: Schmuck kaufen. Also halte ich Ausschau nach ein paar kleinen Läden in denen ich hübsche Ohrringe für mich finde und eine Seifenschale für meine Mama. Vorsicht: Wenn ihr Glaskunst kaufen wollt – achtet auf das „Original Murano Glas Label“ denn auch hier in Murano werden euch im Zweifel Replikate aus China angedreht – und das sehr günstig. Der Preis ist daher oft ein guter Hinweis – Murano Glas ist einfach etwas teurer.
Das Flanieren an der großen Wasserstraße entlang ist wirklich toll. Ein Geschäft reiht sich an das andere und überall kann man im Schaufenster verschiedenste Glaskunst bestaunen. Uns faszinieren die Miniatur-Insekten. Dünne Spinnenbeine, Skorpione und Ameisen in winzig-klein – wirklich beeindruckend, wie man so etwas überhaupt herstellen kann. Tipp: Achtet mal darauf, ob ihr im Laden einen Glasbläser bei der Arbeit sehen könnt. Kleine Figuren und kleine Schmuckstücke werden oft einfach im Laden selbst an einem kleinen Tisch gefertigt.
Wir beginnen den Tag aber erst mal in Venedig, denn vom Hotel müssen wir ja erst mal nach Murano kommen. Auf dem Weg zum Ableger entdecken wir so einiges…
Cafe für Croissants und Involtini – Bar Al Campanile
Auf dem Weg zum Anleger entdecken wir die Bar Al Campanile, in der sich die Einheimigen ihren Espresso und auf ein Croissant auf die Hand bestellen. Der Espresso schmeckt gut, die Involtinti sind reichlich gefüllt. Das Café ist nicht so besonders, dass man es unbedingt gesehen haben muss, aber definitiv eine gute Alternative zu vielen anderen.
Traditionelle Bäckerei Panifici Crosera Venezia
In einem kleinen Hof zwischen vielen verwinkelten Gassen entdecken wir die Bäckerei Crosera Venezia – Zeit für ein zweites Frühstück. Wir probieren Brandteiggebäck gefüllt mit Schokoladencreme und ein Cannoli mit Vanillecreme. Super lecker – natürlich gibt es auch vieles Herzhaftes. Das Brot sieht hier auch toll aus! Kekse und Gebäck zum Mitnehmen gibt es auch. Und das Beste: Hier kaufen vor allem Einheimische ein, weil die Bäckerei abseits der Touristenströme liegt.
Murano
DHL liefert hier übrigens via Boot…
Eiscreme in der Eisdiele Gelateria Artigianale Murano
Bruder und Schwester führen hier die Eisdiele Murano mit selbstgemachtem Gelato. Unglaublich lecker – etwas abseits der Touristenströme so muss man eigentlich nie lange anstehen. Wir haben die Spezilitäten probiert: Tartufini – kleine Eispralinen mit Kirsch-Herz. Köstlich! Und den Gianduiotto – ein Eisbecher mit Nougatcreme, karamellisierten Haselnüssen und Schokolade – dazu als Erfrischung einen Orangen-Smoothie: Frische Orangen und Eiswürfel, die ohne Zuckerzusatz gemixt werden. Super erfrischend! Eissorten gibt es natürlich auch reichlich – am leckersten fanden wir salzige Pistazie (göttlich in Verbindung mit Chiocolatta) und – wieder eine Spezialität: Bussolá Buranello.
Kirche Santa Maria e San Donato
Die mittelalterliche Kirche Basilica Santa Maria e Donato, die sich dem Thema Feuer gewidmet hat. Sehr passend zu Murano! Der Eintritt macht hier 3,50€ und wird zu Restaurationszwecken verwendet. Das eigentlich Besondere liegt hier zu unseren Füßen. Ein Mosaik aus dem Byzantinischen Zeitalter um 1141. Auch sonst findet man Glaskunst in dieser Kirche, wie bspw. einen wunderschönen Kronleuchter aus Glas oder das Kreuz Jesu aus Murano Glas.
Cannaregio
Am späten Nachmittag geht es dann zurück nach Venedig Cannaregio – wir haben genug Glas gesehen und auch genug Eis gegessen. Und es ist wahnsinig heiß in Murano. In Venedig ist es kühler. Wir vermuten, weil dort enger bebaut und somit mehr Schatten in den einzelnen Gassen vorhanden ist.
Buchladen Libreria Acqua Alta
Auf dem Weg zum Hotel bleiben wir an der alten Bücherei Liberia Acqua Alta hängen und werfen einen Blick hinein. Eine wahre Schatzgrube. Der Laden ist immer proppenvoll – warum? Weil es hinter der Bücherei einen Treppe aus Büchern gibt, auf der sich natürlich Fotos anbieten. Also, stellen wir uns in der Schlange an, um auch selbst ein Foto machen zu können. Im Laden selbst gibt es aussergewöhnliche Drucke, alte und neue Bücher und alles sieht ein bisschen nach Chaos aus. Wirklich urig und schön.
Bäckerei Dolci e Pane
Direkt neben dem Buchladen entdecke ich eine kleine Bäckerei Dolci e Pane, in der nur Einheimische anzustehen scheinen. Natürlich gehen wir hinein und kaufen uns erst mal zwei Kekse. Diese sind so lecker, dass wir am letzten Tag nochmals dort einkaufen und uns unsere Taschen mit den Leckereien füllen. Besonders lecker: Bussola – die typisch venezianischen runden Kekse.
Cikketti im SEPA
Nachdem wir uns im Hotel frisch gemacht haben, geht es wieder Richtung Osteria SEPA – wir wollen den Abend auch heute mit ein paar Cikketti und Bier starten. Heute probieren wir die Zwiebel, Polpette, Sardine con SOAR, marinierten Spargel und ein frittiertes Kartoffelbällchen mit Fleisch und pikanter Salami. Einfach total lecker.
Abendessen in der Ostaria La Busara
Wir schlendern noch ein wenig durch die Gassen und suchen uns eine Restaurant zum essen. Wir bleiben in der Ostaria La Busara hängen, denn vor dem Laden sehen wir zwei ältere Herren, die sich eine Fischplatte teilen und die sieht wirklich toll aus. Wir bestellen uns Gegrillten Oktopus mit Paprikacreme und Zwiebeln (27€) und Gnocchi mit Spidercrab – beides wirklich total lecker! Der Laden ist voll, Touristen und Einheimische sitzen hier gleichermaßen. Satt gegessen und zufrieden suchen wir uns dann noch ein Plätzchen für ein Glas Vino.
Ein Glas Wein in der Weinbar Decanter
In der Weinbar Decanter finden wir einen Platz an der frischen Luft und lassen uns noch jeweils ein Glas schmecken – hier finden Einheimische einen Platz – und immer mal wieder sitzen auch ein paar Touristen an den Tischen. Sehr schön: Man bekommt immer zuerst einen kleinen Schluck Wein eingeschenkt zum Probieren. Wenn man ihn mag, wird eingeschenkt, ansonsten gibt es einfach etwas anderes. Die Kellner sind total nett und kennen sich gut aus. Um uns herum liegen ein paar Restaurants, so ist es auch schön das muntere Treiben zu beobachten. Wer gerne etwas snacken möchte: Hier gibt es natürlich auch Cicheti und Käse- und Schinkenplatten.
Am nächsten Tag geht es für uns in den Stadtteil Cannaregio und Rialto.